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Über uns

Kleine Gänse

Unser Hof ist ein für unsere Region klein bis mittelgroßer, familiengeführter Bauernhof. Dementsprechend ist unsere PR in der Außendarstellung sehr schmeichelhaft und wird als Ziel in Politik und Gesellschaft immer wieder idealisiert. Praktisch heißt das, dass wir quasi alles selber machen müssen. Das „Wir“ ist aber ein sehr kurzes Wort für einen sehr fließenden, weiten Rahmen.

Menschen

Chris und Gregor

Die Bäuerin (Geschäftsleitung, Logistik, Warenfluss und Kundendienst) und der Bauer (FirstAssistentExecutivFaccilityManagerDeputyAssistent). Als das Paar schon einiges älter war als 25 Jahre, nach der Geburt und Aufzucht der 4 Kinder, wurde in ihnen der Wunsch wach etwas Neues anzufangen. Es sollte sowohl in Richtung Weltverbesserung als auch Wohlstand gehen. Mutig (bzw. leichtfertig) und ihren Neigungen entsprechend entschieden sie sich für den Aufbau eines Biohofes.

Die Familie

Wenn von einem Familiengeführten Unternehmen die Rede ist so wird gemeinhin davon ausgegangen, das in der Entscheidungsebene Familienmitglieder untergebracht sind. Das ist aber wahrscheinlich nur der Fall in denen genügend gut bezahle Posten, vom Berater her bis in die früstücksdirektorien frei sind. In unserem Fall sind eher die handwerklichen Gewerke unterbesetzt und so können wir Reinhard (Ackerbau, Maschinist, Holz- und Stahlbau), Malte (Alles), Muddern und Vaddern, weiteren Geschwistern, Vettern und Basen nicht genug danken. Die eigenen Kinder sind natürliche Mitarbeiter, die auf der Basis einer weisunggebundenen Freiwilligkeit in Spitzenzeiten unentbehrlich sind: „Hol mir mal bitte schnell …“, „Die doofen Schafe sind schon wieder ausgebrochen ...“.

Freunde und Nachbarn

Es gibt Arbeiten wie z.B. Die Kartoffelernte, die ohne Hilfe nicht zu Bewältigen sind... .

Woofer / Praktikanten / Workawayler

Wir haben viele freiwillige Helfer die uns gegen Kost und Logis unterstützen.

Die Haltungsbedingungen für Tiere sind im BIOland-Verband sehr streng geregelt. Man kann sicher sein, das die Tiere genug Stallplätze haben, sie nicht in ihrer eigenen Gülle stehen, das das Futter kontrolliert bio ist, sie genug Auslauf haben und sie wenig oder keine Medikamente kriegen. Diese Bedingungen können aber natürlich trotzdem zu größeren Roboterställen führen. Man muss sich immer den Unterschied zwischen Tierwohl und artgerechter Haltung vor Augen führen. Viele Menschen fühlen sich mit Chips, Fernseher und ca. 15min Bewegung sehr wohl, aber artgerecht ist das nicht. Es ist uns wichtig eine relativ enge Bindung zum Tier aufzubauen, dadurch werden Krankheiten besser erkennbar und man kann die Tiere eher zu einer neuen Weide führen, als das man sie treiben muss. Ob man viel von Tieren lernen kann sei einmal dahingestellt, aber ihr Verhalten gibt oft Anlass zum Staunen.

Tiere

Legehennen

Unsere Legehennen werden in mobilen Ställen gehalten, die alle 2 Wochen ihren Standort wechseln, dadurch können sie immer Grünes fressen, die Grasnarbe bleibt erhalten und der Dung verteilt sich auf der ganzen Fläche. Die Hühner sind ganzjährig auf der Weide. Insgesamt muss man sagen, das man Hühner wegen ihrer Eier hält und nicht wegen ihrem eher fragwürdigem Charakter und gewöhnungsbedürftigem Sozialverhalten. Nach jüngeren RNA-Untersuchungen ist der Tyrannosaurus eher mit dem Huhn als mit der Eidechse verwandt. In den Mobilställen gibt es auch Hähne, aber um selber zu Brüten oder Bruderhähne aufzuziehen sind wir zu klein.

Gänse

Die Gänse kommen als Eintagsgössel zu uns. Nach 3-4 Wochen und einer sehr intensiven Pflege mit Rotlicht, ständiger Aufsicht, Einstreu wechseln, Wassergeben, Aufzuchtfutter … siedeln sie in einen Mobilstall um. Von diesem Moment an füttern wir nicht mehr zu und sie fressen nur noch Gras, Klee, Schafsgarbe,... In den letzten 2-4 Wochen füttern wir je nach Grünaufwuchs unseren eigenen Weizen zu. Die Gänse werden als Weihnachtsgänse verkauft, und 1x jährlich bei unserem Gänsemarkt an dem Samstag nach dem 11. November dem Martinstag. Als echte Weidetiere sind sie gerade im Vergleich zu Hühnern relativ frei von Neid und ihr Charakter ist eher als freundlich bis sensibel einzustufen.

Gotlandschafe

Wie viele andere Menschen auf dem Land haben wir unser Schafe schon eine ganze Weile. Ursprünglich angeschafft um das Rasenmähen zu sparen (eine Milchmädchenrechnung) sind sie jetzt ein fester Bestandteil in der Fruchtfolge und weiden das Kleegras ab. Gotlandschafe oder auch Gute Schafe sind sehr robuste Tiere, die eigentlich ihre Wolle selber abwerfen (unsere haben davon scheinbar nur gerüchteweise gehört). Es sind keine Milchschafe und auch eher magere Tiere, das Fleisch erinnert an Wild. Normale Fleischschafe fressen kreisrunde Löcher in den Rasen, Unsere, als echte Feinschmecker, fressen zuerst frischgepflanzte Bäume, dann zertrampeln sie alles auf der Suche nach Löwenzahn. Wie alle Schafe sind sie eher scheu, neugierig, dämlich und verfressen als hinterhältig.

Hund und Katzen

Unser Hund Mischa bewegt sich relativ frei auf dem Gelände und schützt unsere geflügelten Mitarbeiter allein durch ihre Präsenz vor dem Fuchs. Sie bildet mit ihrer Neigung, ermattet vom vorherigen und zukünftigen Tagewerk auf der Straße zu liegen eine erstklassige Verkehrsberuhigungsmaßnahme. Die ursprünglich 2 Katzen haben sich durch Zulauf und versteckte Würfe auf inzwischen 5 erhöht. Ihrem jeweiligen Charakter entsprechend fangen sie in großen Mengen Schadnager.

Der Großteil unserer Flächen sind Ackerflächen, auf denen wir eine gewisse Fruchtfolge einhalten. Der Rest sind die Gärten und ein paar ha Grünland. Auf den Flächen direkt am Hof bauen wir in der Hauptsache Kleegras, Sommergerste und Winterweizen an. Aufgelockert wird diese Fruchtfolge von Kartoffeln und Ackerbohnen.

Die Flächen welche ein wenig abseits liegen haben eine 5 gliedrige Fruchtfolge aus: Kleegras, Sommergerste Winterweizen, Ackerbohnen und einem abtragenden Wintergetreide. Vom Gemüt her sind Pflanzen im Gegensatz zu Tieren eher still und dankbar. Ausser Ackerbohnen, die sind sehr sensibel.

Pflanzen

Getreide

Weizen und Gerste gehören auf unsere Böden und bringen das eigentliche Geld. Die Gerste wird als Sommergerste angebaut und wird zu Bier. Der Weizen wird als Winterweizen Ende Oktober eingedrillt. Einen Teil behalten wir als Futter für die Hühner und ein winziger Teil reicht für Brot für das ganze Jahr.

Kartoffeln

Unser Boden ist ein sehr schwerer, lehmiger Boden, bestens geeignet für Getreide. Trotzdem bauen wir inzwischen 9 verschiedene Kartoffelsorten an.

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte:
Das Flussdiagram ist von 2015 und zeigt unsere damaligen Pläne.
Das Gewächshaus steht noch nicht und die Gemüsehalle ist eine Halle und ein separates Winterlager geworden. In der Zeichnung fehlen die Gänse, die Schafe und eine foodcoop.

Flussdiagram Hof Walden

Die Feldfrüchte gehen in den Großhandel oder sie werden an die eigenen Tiere (Hühner, Gänse) verfüttert.
Die Kartoffeln werden über den Hofladen oder regionale Bioläden und andere Höfe vermarktet, die aussortierten Kartoffeln werden gedämpft und auch verfüttert.
Die Gemüselinie besteht eigentlich nur aus unserem Hausgarten, den Rest kaufen wir aus der Nähe zu.
Das Hühnerfutter kaufen wir zur Hälfte zu.
Die Eier werden wie die Kartoffeln über den Hofladen und Regionale vermarktet.
Der Zukauf macht weniger als 10% aus.